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Open Access 2024 | Open Access | Buch

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Das Weltbild der Circular Economy und Bioökonomie

Vorbild Natur?

verfasst von: Thomas Marzi, Manfred Renner

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Dies ist ein Open-Access-Buch. Bei der Suche nach neuen Wirtschaftsformen richten sich viele Hoffnungen auf die Circular Economy und Bioökonomie. Beiden wird das Potenzial zugesprochen, die Natur mit ihren Ressourcen zu schützen und gleichzeitig wirtschaftliches Wachstum zu ermöglichen. Welche Vorstellungen aber wirken in ihrem Hintergrund? Bei beiden Konzepten spielen die „Kreisläufe der Natur“ eine wesentliche Rolle. In manchen Denkschulen der Circular Economy sind sie ein Vorbild, nach dem Wirtschaftsprozesse gestaltet werden sollen. In der Bioökonomie sind sie „die“ Grundlage des Wirtschaftens. Dieses „Weltbild der Circular Economy und Bioökonomie“ ist Thema des vorliegenden Buches.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Open Access

Kapitel 1. Unser Blick auf den Status quo
Zusammenfassung
Das Ausmaß, in dem technisch-ökonomische Entwicklungen in den letzten Jahrhunderten die Welt verändert haben, ist schlichtweg atemberaubend. Menschen stehen heute Möglichkeiten offen, die ihre Vorfahren sich nicht mal vorstellen konnten. Dieses Wunder hat jedoch seinen Preis. Es kostet immer mehr Ressourcen, verursacht wachsende Emissionen und führt dazu, dass ein immer größer werdender Teil der Welt von Menschen zur Deckung ihrer Bedürfnisse in Anspruch genommen wird, während anderen Arten immer weniger Lebensraum zur Verfügung steht.
Thomas Marzi, Manfred Renner

Open Access

Kapitel 2. Circular Economy und Bioökonomie
Zusammenfassung
Mit dem Begriff Circular Economy warden systemisch angelegte Konzepte zusammengefasst, die den Ressourcenverbrauch durch die Wiederverwendung und Aufbereitung von Produkten und Materialien verringern sollen. Der Begriff Bioökonomie hat mehrere Lesarten. In den 1970-er und 80-er Jahren war er ein Synonym für die Ökologische Ökonomie, einer ökonomischen Richtung, die von einem stofflich geschlossenen Erdsystem ausgeht, das nur über begrenzte Ressourcen verfügt. Die heutige Bioökonomie hat sich jedoch unabhängig von diesem Begriffsverständnis entwickelt. Das Wort Bioökonomie stand hier zunächst für die Vision einer biotechnisch ausgerichteten Wirtschaft, die später um das Ziel ergänzt wurde, fossile Rohstoffe durch nachwachsende zu ersetzen.
Thomas Marzi, Manfred Renner

Open Access

Kapitel 3. Das Narrativ der Circular Economy und Bioökonomie
Zusammenfassung
Geschichten und Erzählungen vermitteln Inhalte auf anschauliche Weise. Sie stellen eine emotionale Verbindung her, formen Identität, schaffen Gemeinsamkeiten, vermitteln Werte und unterhalten. Auch in den Wissenschaften, deren Sprache meist mit Fakten, Daten und analytischem Denken assoziiert wird, haben sie eine wichtige Funktion, da sie komplexe Inhalte anschaulich machen. Es überrascht deshalb nicht, dass auch in der Kommunikation der Circular Economy und Bioökonomie narrative Elemente eingesetzt werden. Ihr erzählerisches Konzept untersuchen wir im folgenden Kapitel. Eine wichtige Rolle spielt darin die Natur.
Thomas Marzi, Manfred Renner

Open Access

Kapitel 4. Natur und ihre Erkenntnis
Zusammenfassung
Wie das vorangehende Kapitel gezeigt hat, wird sowohl in der Bioökonomie wie in Teilen der Circular Economy auf die Natur Bezug genommen und mit ihr argumentiert. Bevor wir untersuchen, welche Vorstellungen hierzu herangezogen werden, müssen wir uns zunächst allgemein mit den Themen Natur und Naturerkenntnis auseinandersetzen. Wissen wir überhaupt, was Natur eigentlich ist?
Thomas Marzi, Manfred Renner

Open Access

Kapitel 5. Natürliche, technische und ökonomische Systeme
Vorbild Natur?
Zusammenfassung
Die meisten Konzepte der Circular Economy und Bioökonomie beschreiben die Natur als „Ökosystem“ oder „Biosphäre“ und den menschlichen Wirkungsbereich als „Technosphäre“ oder „Wirtschaftssystem. Damit grenzen sie die Natur sprachlich von einem anderen Bereich ab und vertreten, zumindest was den Status quo betrifft, eine bedeutungslogische Naturauslegung, die zwischen Kultur und Natur differenziert. Die verschiedenen Bereiche werden, wie die o. g. Begriffe zeigen, als Systeme gedacht. Der Systembegriff ist somit ein wichtiger Baustein im Weltbild der Circular Economy und Bioökonomie.
Thomas Marzi, Manfred Renner

Open Access

Kapitel 6. Metaphern, Analogien und Modellübertragungen
Zusammenfassung
In den Erzählungen der Circular Economy und Bioökonomie werden durch Metaphern Analogien zwischen der Biosphäre und dem menschlichen Wirtschaftssystem hergestellt. Manche Konzepte nehmen darüber hinaus noch eine Modellübertragung vor, bei der die Struktur von Ökosystemen als Kreislaufmodell auf die Wirtschaft übertragen werden soll. Das Kapitel befasst sich deshalb damit, welche Rolle Metaphern und Analogien im Alltag und in den Wissenschaften spielen und welche Voraussetzungen für eine Modellübertragung erfüllt sein müssen.
Thomas Marzi, Manfred Renner

Open Access

Kapitel 7. Circular Economy und Bioökonomie: Weltbild und Weltanschauung
Zusammenfassung
Bei der Circular Economy und Bioökonomie handelt es sich um Wirtschaftsformen, in denen technische und ökonomische Konzepte eine wichtige Rolle spielen. Ihr Weltbild enthält dementsprechend sowohl eine technisch-naturwissenschaftliche als auch eine ökonomische Perspektive. Beide Sichtweisen sind durch die Systemtheorie miteinander verbunden. Über Metaphern wird die Circular Economy und Bioökonomie teilweise aber auch mit ganzheitlichen, teils romantisierenden Naturbildern verknüpft.
Thomas Marzi, Manfred Renner

Open Access

Kapitel 8. Wie viel Kreislauf ist möglich?
Zusammenfassung
Manche Denkschulen der Circular Economy formulieren in ihren Konzepten eine Vision, in der sich Stoffe kontinuierlich in Kreisläufen bewegen, sodass weder neue Rohstoffe benötigt werden noch Abfälle anfallen. Diese Vision eignet sich jedoch nicht als Leitbild, weil sie etwas Unmögliches beschreibt. Ernster zu nehmen ist da schon die Frage, ob die Kreislaufführung von Stoffen und Materialien ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum ermöglichen kann.
Thomas Marzi, Manfred Renner

Open Access

Kapitel 9. Fazit
Zusammenfassung
Manche Leserin oder mancher Leser wird sich bei der Lektüre dieses Buches vielleicht gefragt haben, wie seine Autoren zur Circular Economy und Bioökonomie stehen. Wir beginnen unser Fazit deshalb mit einer Klarstellung und bekennen uns, um Missverständnisse zu vermeiden, ausdrücklich zur Circular Economy. Wir können uns nicht vorstellen, dass eine nachhaltige Entwicklung ohne sie gelingen kann. Stoffe mehrfach zu nutzen sowie Materialien und Produkte wiederzuverwenden, ist, wenn es gelingt, Rebound-Effekte zu vermeiden, ökonomisch, sozial und ökologisch sinnvoll.
Thomas Marzi, Manfred Renner
Backmatter
Metadaten
Titel
Das Weltbild der Circular Economy und Bioökonomie
verfasst von
Thomas Marzi
Manfred Renner
Copyright-Jahr
2024
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-68230-2
Print ISBN
978-3-662-68229-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-68230-2